In einer Zeit zunehmender Globalisierung möchte „Dorfleben Walchensee“ den Bewohnern unseres Dorfes eine Möglichkeit bieten, ihre Wurzeln neu zu entdecken und ein Gefühl von Zuhause und von Heimat zu bewahren und zu stärken. Heimat nicht im Gegensatz zu einer feindlichen Fremde, sondern als ein unverstellter Kontakt zu uns selbst und zu unserer Umgebung, durch den wir uns erst vorbehaltslos dem Neuen und Fremden öffnen können.
Nicht nur die langjährige Gewöhnung an eine hauptsächlich wirtschaftlich gedachte Globalisierung hat unseren freien Blick auf uns selbst und unsere wahren Interessen behindert, sondern auch der dahinterliegende Glaube, unsere Gesellschaft, die Weltgemeinschaft würden am besten gedeihen, wenn jeder in erster Linie seinen Nutzen suchen und nach seinem Vorteil streben würde.
Wir glauben nicht an dieses Weltbild, das den Menschen im Wesentlichen als egoistisches Wesen sieht. Unsere Lebenserfahrung sagt uns, dass eine gelungene Gesellschaft auf Solidarität beruht. Wir haben erfahren, dass wir nur zu dem wurden, der wir sind, weil man uns all das reichlich gegeben hat, was wir zu unserer Entwicklung brauchten. Dieses Bewusstsein, dieses Verständnis von Verbundenheit ist in Walchensee noch sehr lebendig. Nachbarschaftshilfe ist im Alltag traditionell verankert.
Auf dieser Basis wollen wir mit unserer Arbeit aufbauen. Die schöne Natur, der See, das Dorf sind wie gute Freunde für uns, denen wir viel verdanken – und einem guten Freund gibt man spontan und ohne Erwartung. In diesem Wechsel von Nehmen und Geben kräftigen sich unsere Wurzeln und kann ein Gefühl von Heimat entstehen, das nicht an den Grenzen unseres Tals endet, sondern auch das Unbekannte als zu uns gehörig erkennt.